Offshore (eigentlich „küstenfern“) könnte man geografisch (insbesondere aus Sicht Großbritanniens) alle Standorte bezeichnen, die weit und fremd vom eigenen momentanen Standort sind. In unserem Fachgebiet ist wohl eher der juristische Bezug sinngebend: ein Offshore Unternehmen oder allgemein ein Offshore Standort liegt außerhalb der üblichen, familiären Rechtsnormen, wie auch immer man diese Adjektive definieren mag.
Die Offshore Steuerplanung war über die Jahre immer beliebter geworden, als mehr und mehr vermögende Personen der höheren Steuerlast entweichen wollten, die in vielen Wohlstandsnationen auferlegt werden. Mittlerweile sind durch regulative Maßnahmen sowohl auf internationaler Ebene (OECD, EU) als auch auf nationaler Ebene durch Gesetzesnormen zur Missbrauchsbekämpfung die weitaus meisten Offshore-Aktivitäten eliminiert.
In der öffentlichen Aufmerksamkeit standen insbesondere die Maßnahmen, die zur Folge haben, dass die meisten Offshore Standorte aus steuerlicher Sicht nicht mehr verschwiegen sind. Mit den internationalen
- Abkommen zum automatischen Informationsaustausch zwischen Finanzbehörden und
- Abkommen zum Austausch von Kontendaten an die Finanzbehörden (OECD Common Reporting Standard CRS)
beide aus 2014, sind die Standorte grundsätzlich nicht mehr nutzbar zu jeglicher illegalen Steuerhinterziehung.
Dagegen sind Trust- & Offshore-Lösungen in authentischen, genau bestimmten und eng begrenzten Verhältnissen und persönlichen Umständen weiterhin von Interesse und sinnvoll.